Die automatische Gesichtserkennung im öffentlichen Raum birgt ein grosses Missbrauchspotenzial. So zum Beispiel soll im Rahmen des EU-Forschungsprojekts Indect laut Wikipedia Personen an öffentlichen Orten von Videokameras erfasst und mit den umfassenden Informationen von sozialen Netzen wie Facebook abgeglichen werden. Auf diese Weise können sogar Leute identifiziert und überwacht werden, die selbst nie ein Foto von sich online gestellt haben. Dieser Überwachung kann man sich kaum entziehen. Wer es trotzdem tun will, dem stehen diverse Möglichkeiten offen, wie der Integralhelm, die Burka oder die Taucherbrille.
Etwas praktischer kommt die Erfindung namens Privacy Visor von den beiden japanischen Forschern Isao Echizen und Seiichi Gohshi daher: Eine Brille mit Infrarotdioden, welche das Gesicht so entstellen sollen, dass die automatische Gesichtserkennung nicht mehr greift. Grundsätzlich sind Fotosensoren von Digitalkameras (und Handys) empfindlich auf Infrarot. Vor dem Sensor befindet sich allerdings in der Regel ein Sperrfilter, der den grössten Teil des IR-Lichts blockt. Starkes Infrarotlicht bleibt aber trotzdem auf Digitalfotos und -videos sichtbar. Davon kann man sich selbst überzeugen, indem man eine Infrarotfernbedienung von vorne aufnimmt, während man eine beliebige Taste drückt. So sollen die Infrarotpunkte der Brille nur auf Fotos und Videos zu sehen sein, das menschliche Auge nimmt sie nicht wahr. So sollte die Brille weder den Träger noch seine Mitmenschen allzu sehr irritieren. Allerdings soll es auch Kameras geben, bei denen das nicht funktioniert…